Forum & Film

Forum & Film - eine Filmreihe in Kooperation mit dem Forum St. Peter und der Evangelischen Stadtkirchenarbeit

Gemeinsam mit dem Forum St. Peter der katholischen Kirche und in Kooperation mit der Evangelischen Kirchenarbeit zeigen seit Herbst 2009 eine Reihe von Filmen, die sich - weitgefasst - mit dem "Sinn des Lebens" auseinandersetzten. Leben ist mehr als das, was wir täglich erleben - so das Motto dieser Reihe. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es die Möglichkeit zu einem Gespräch.

Den Flyer dieser Filmreihe können Sie sich runterladen. (pdf),

Programm bis März 2023

Programm April bis August 2023

 

Am Mo. 3. April 2023 um 20.00 Uhr:

This rain will never stop

Dokumentarfilm von Alina Gorlova, UKR/LETT/D 2020, 104 Min., OmU
Der 20-jährige Andriy Suleyman wurde als Sohn eines kurdischen Vaters und einer ukrainischen Mutter in Al-Hasaka Syrien geboren. Im Jahr 2012, als Andriy in der 9. Klasse war, floh seine Familie vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Lyssytschansk, die Heimat seiner Mutter in der Ostukraine. Doch kurz nachdem sie ihr neues Leben begonnen haben, holt der Krieg die Familie wieder ein, als plötzlich ein neuer Konflikt in der Ukraine ausbricht.  Von Russland unterstützte separatistische Milizen und die ukrainische Armee führen in der Region seit 2014 einen Krieg. Andriy ist konfrontiert mit dem Krieg und der Verpflichtung, die er gegenüber der Situation und den Menschen um ihn herum empfindet, und der Sehnsucht nach einer zivilen Gesellschaft und der Entwurzelung seiner Familie: der Bruder heiratet in Deutschland, ein Onkel lebt im Irak, der Vater sehnt sich nach Syrien. This Rain Will Never Stop nimmt den Zuschauer mit auf eine bildgewaltige Reise durch den endlosen Kreislauf von Krieg und Frieden in der Menschheit.

Am Mo. 8. Mai 2023 um 20.00 Uhr:

König hört auf

Dokumentarfilm von Tilman König, D 2022, 82 Min.
Lothar König ist unbequem – und das schon immer. Ins DDR-System wollte er nie so recht passen, zum Abitur wurde er nicht zugelassen und durch seinen unerschrockenen Kampf gegen den im wiedervereinigten Deutschland aufflammenden Rechtsextremismus machte er sich häufig zur Zielscheibe von Angriffen. Doch das hält den streitbaren Jugendpfarrer aus Jena nicht davon ab, weiterhin mit viel Herz und Eigensinn gegen Fremdenhass und Intoleranz anzukämpfen. Mit seiner Pensionierung muss er sich neu erfinden.
Regisseur Tilman König widmet in König hört auf seinem legendären Vater Lothar König ein angenehm kritisches Porträt, das den Mut, aber auch die Widersprüchlichkeit und den Menschen Lothar König in all seinen ungeschönten Facetten zeigt.

Am Mo. 5. Juni 2023 um 20.00 Uhr:

Alle reden übers Wetter

Von Annika Pinske mit Anne Schäfer, Anne-Kathrin Gummich, Max Riemelt, Sandra Hüller u.a., D 2022, 89 Min.
Clara hat es geschafft. Aufgewachsen in der ostdeutschen Provinz führt sie nun als Dozentin ein unabhängiges Leben in Berlin und macht ihren Doktor in Philosophie. Zwischen ihren beruflichen Ambitionen, einer Affäre mit einem ihrer Studenten und der fordernden Freundschaft zu ihrer Doktormutter Margot bleibt wenig Zeit für die Familie. Als Clara mit ihrer jugendlichen Tochter zum 60. Geburtstag ihrer Mutter Inge zurück in die Heimat fährt, wird sie mit ihrem Ideal von einem freien, selbstbestimmten Leben konfrontiert. Wie hoch ist der Preis, den sie dafür zahlen muss?
Für ihren Kurzfilm Homework gewann Annika Pinske den Deutschen Kurzfilmpreis. Alle reden übers Wetter ist ihr erster Langfilm und feierte Weltpremiere auf der Berlinale 2022.
„Mit ihrem Langfilmdebüt liefert Annika Pinske einen klugen, emotional ehrlichen, liebenswerten Film über eine Frau ab, die selbst aus sich etwas gemacht hat, die sich aber nun auch fragt, ob das der richtige Weg war. Landflucht und Stadttrott treffen hier aufeinander, ebenso wie Provinz und Metropole.“ programmkino.de

Am Mo. 3. Juli 2023 um 20.00 Uhr:

Meinen Hass bekommt ihr nicht

Vous n’aurez pas ma haine. Von Kilian Riedhoff nach dem autobiographischen Buch von Antoine Leiris. Mit Pierre Deladonchamps, Zoé Iori, Camelia Jordanan u.a. F/D/BEL 2022, 102 Min.
Die Nacht des 13. Novembers 2015 ändert für Antoine Leiris alles. Bei einem Attentat im Pariser Club Bataclan verliert er Hélène, die Liebe seines Lebens und Mutter seines erst 17 Monate alten Kindes. Noch völlig unter Schock trotzt er dem Terror und der Gewalt in einem bewegenden Social Media Post mit dem hoffnungsvollen Appell: „Meinen Hass bekommt ihr nicht!“. Seine Botschaft geht um die Welt und landet auf der Titelseite der Tageszeitung Le Monde. Im Ausnahmezustand zwischen medialer Aufmerksamkeit und unendlicher Trauer, muss Antoine sich nun - vor allem seinem Sohn Melvil zuliebe - in der neuen Realität zurechtfinden.
In Meinen Hass bekommt ihr nicht  geht es auch um Terror, mehr aber ist er ein emotionaler, berührender Film über die Trauer.

Am Mo. 7. August 2023 um 20.00 Uhr:

Nicht ganz koscher – Eine göttliche Komödie

No Name Restaurant. Von Stefan Sarazin, Peter Keller mit Luzer Twersky, Haitham Omari u.a.,
Die Wüste Sinai, eine winzige Straße, ringsum nur Sanddünen: Hier läuft Ben, ein ultraorthodoxer Jude, der von der Welt bisher nichts gesehen hat außer seiner religiösen Gemeinschaft. Ausgerechnet er kämpft sich mutterseelenallein durch die Wüste, in voller Montur mit Hut, Weste und Mantel. Ben hat keine Ahnung, dass er bald verdursten wird, wenn er sein Wasser für Waschzeremonien verschwendet. Aber er hat einen Schutzengel. Dieser kommt aus dem Land des Erzfeindes, fährt einen klapprigen Pickup, ist auf der Suche nach seinem Kamel und hat gar keine Lust, den versponnenen Trottel mitzunehmen. Aber  in der Wüste gelten eherne Gesetze. Der Beduine Adel darf einen Fremden nicht einfach so verdursten lassen. Vorwärts geht es für beide Männer also nur gemeinsam, aber wie vereint man ultraorthodoxe Religionspraktiken aus Brooklyn mit Beduinen- Pragmatismus aus dem Herzen der Wüste?
„…eine charmanten Ode an die Menschlichkeit.“ Programmkino.de